Review Skater Girl: Motivierender Film um Freiheit und Selbstbestimmung

Ich habe mir das indische Drama „Skater Girl“ in der Weihnachtszeit 2021 auf Netflix angeschaut und war hellauf begeistert, da er mich in seiner Art an den Surferfilm „Blue Crush“ erinnerte.

Die Themen Freiheit, Selbstbestimmung und Mut stehen im Mittelpunkt des ruhigen Films. Ich werde in meinem Review kurz über die Handlung berichten und schreiben, warum sich der Spielfilm lohnt.

Story
Die Teenagerin Prerna (Rachel Saanchita Gupta) lebt in einem Dorf in Zentralindien, wo sie mit ihrem Bruder Ankush (Shafin Patel) in einem Elternhaus lebt, wo die Tradition und das indische Kastensystem eine wichtige Rolle spielt. Prerna bringt ihren Bruder täglich auf einem Rollbrett zur Schule, hilft ihrem strengen Vater bei der Arbeit auf dem Markt und zuhause ihrer Mutter im Haushalt. Der Schulunterricht kommt bei all dem zu kurz, weshalb ihr Lehrer ihren Vater dazu anmahnt seine Tochter wieder in die Schule zu schicken.

Alles ändert sich als die Londonerin Werbefachfrau Jessica (Amy Maghera) im Dorf auftaucht, um mehr über ihren Vater und seine Kindheit zu erfahren. Hierbei begegnen sich Prerna und Jessica zum ersten Mal an einem Verkaufsstand, wo die Teenagerin ein Erdkundebuch wegen des Preises enttäuscht wieder zurückliegt und die Britin bewundert.

Später am gleichen Tag spaziert Jessica durch die dörfliche Idylle, als Sie plötzlich versehentlich von einem Klumpen Schlamm getroffen wird. Verantwortlich dafür ist Ankush, der mit einem Klassenkameraden am Boden kämpft. Peinlich berührt entschuldigt sich Ankush bei ihr und Prerna rennt Jessica hinterher. Jessica wäscht den Schlamm aus ihren Haaren, als Ankush mit dem Rollbrett in der Hand auftaucht.

Das Rollbrett weckt das Interesse der Designerin und erzählt den beiden, dass es sie an ein Skateboard erinnert. Den Nachmittag verbringen die drei miteinander, bei dem Jessica mit dem Rollbrett Ankush hinter sich her zieht und ein Kurzvideo davon auf Instagram postet. Am nächsten Morgen sieht Sie die zahlreichen Likes und positiven Kommentare, unter anderem von ihrem alten Freund Erick (Jonathan Readwin), der kurzerhand rollend auf einem Skateboard zu Besuch kommt.

Prerna und Ankush zeigen sich sofort begeistert vom Skateboarding. Kurz entschlossen wagt sich Prerna auf das Skateboard und lernt unter Ericks Anleitung, darauf zu fahren. Er leiht es an ihr aus und genießt die Freiheit, die ihr das Skateboarding bringt, während besonders ihre Eltern von diesem neuen Hobby nicht sonderlich begeistert sind. Ihr Begeisterung steckt Ankush und die anderen Dorfkinder an, worauf Jessica für alle Skateboards bestellt. Die Kinder sorgen für Aufruhr im Dorf, die Erwachsenen fühlen sich in ihrer traditionellen Lebensweise durch das rebellische Skateboarding bedroht…
Kann Jessica diesen Konflikt lösen und Prerna sich gegenüber ihrem Vater behaupten, der zwangsverheiraten möchte?

Persönliche Meinung
Mich hat „Skater Girl“ sofort begeistert, auch wenn das Drama sehr langsam beginnt und wir die Charaktere behutsam kennenlernen. Der Titelsong „Shine on Me“ hat einen hohen Anteil an meiner Begeisterung, den ich mittlerweile regelmäßig höre und an einem stressigen Tag ungemein motivierend wirkt.

Prerna fühlt sich im engen Korsett ihre Kaste und traditionellen Lebensweise ihrer Eltern gefangen, strebt nach Freiheit und Selbstbestimmung. Das Skateboard ist wie das Surfbrett in „Blue Crush“ ein Zeichen der Freiheit, auch wenn beide Filme wegen ihrer sehr unterschiedlichen Handlung nicht direkt miteinander zu vergleichen sind. Was sie vereint ist der Mut dem eigenen Herzen zu folgen, denn trotz aller Widrigkeiten kann sich Prerna durchsetzen und nimmt an der Nationalen Skateboard Meisterschaft teil. Ihr Bruder Ankush sorgt mit seinen flotten Sprüchen und witzigen Art selbst in ernsten Momenten für Aufheiterung. Er unterstützt seine Schwester und bestärkt sie darin, ihr Hobby Skateboarding nicht aufzugeben.

Ihr Vater nimmt die Familientraditionen und das Kastensystem sehr ernst, weshalb er sogar ihr Skateboard verbrennt und doch am Ende des Films sehen wir eine andere freundliche versöhnliche Seite von ihm. Prernas Mutter kann zwar zuerst nicht verstehen, warum Skaten so toll ist, doch respektiert und akzeptiert ihre Wünsche eher als ihr Vater.

Der Skatepark in „Skater Girl“ wurde extra für die Dreharbeiten gebaut und besteht bis heute. Er wird täglich von hunderten Kindern und Jugendlichen genutzt. Übrigens steckt hinter dem Film eine spannende wahre Geschichte.

Wer Filme wie „Blue Crush“ oder „Honey“ liebt, der wird auch wie ich von „Skater Girl“ begeistert sein. Ich habe ihn mir schon dreimal angeschaut und kann ihn daher für einen gemütlichen Filmabend empfehlen.